Herkunft und Geschichtliches [Bearbeiten]
Bekannt wurde der Bernhardiner durch seine Nutzung als Lawinenhund bei den Augustiner-Mönchen des Hospizes auf dem Grossen St. Bernhard und vor allem durch den Lawinenhund Barry, der über 40 Menschen das Leben gerettet haben soll. Heute ist der Bernhardiner auf Grund der Zuchtauslese für diese Aufgabe ungeeignet; er ist zu schwer und zu massig geworden. Abgelöst wurde er durch den Deutschen Schäferhund und in neuerer Zeit durch den Belgischen Schäferhund. Hunde stellen bei der Lawinensuche jedoch weiterhin ein unverzichtbare Hilfe dar, da Lawinensonden und LVS-Geräte bisher nicht weit genug entwickelt sind. Heute ist der Bernhardiner ein Haus- und Begleithund.
Hundetyp Anfang des 20. Jahrhunderts [Bearbeiten]
Wie an diesem Bild zu sehen ist, war der Bernhardiner zu jener Zeit wesentlich leichter und kleiner. Er ist auch ein Beispiel, wie Zucht in die falsche Richtung führt: Der Bernhardiner von heute ist nicht mehr zu den Leistungen fähig wie der Ur-Bernhardiner. Als Rettungshund ist er mittlerweile ungeeignet. Einhergehend mit dem Zuchtziel Größe und Masse und anderen züchterischen Übertreibungen können heutzutage gesundheitliche Probleme auftreten. So kann er nicht mehr als Gebrauchshund geführt werden. Manche Wissenschaftler sehen bereits Merkmale von Qualzucht in einigen Zuchtlinien.
Der Bernhardiner erreicht heutzutage eine Widerristhöhe von bis zu 91 cm und wird in der Regel bis zu 90 kg schwer. Laut Guinness-Buch hieß der schwerste Bernhardiner, von dem man je gehört hat, Benediktiner vom Schwarzwaldhof und lebte in Grand Rapids (USA). Er brachte am 20. März 1987 bei einer Schulterhöhe von 99 cm 140,6 kg auf die Waage. Neben dem Mastiff zählt der Bernhardiner zu den schwersten Hunderassen.
Die Behaarung, langhaarig oder stockhaarig, ist sehr dicht und glatt anliegend, in weiß mit rotbraun oder rotbraun mit weiß in verschiedenen Abstufungen. Sie sollten weiße Flecken (Abzeichen) an Brust, Pfoten, Nase, Hals und Rutenspitze haben. Wie bei allen großen und massigen Hunden ist das Duchschnittsalter eher niedrig.
Der Bernhardiner ist ein großer, kräftiger Hund. Trotz seiner imposanten Größe ist er jedoch sehr sensibel und hat einen zuverlässigen Charakter. Er ist sehr sanftmütig und liebevoll, sogar mit Fremden. Insgesamt ist er ein ausgeglichener, ruhiger Hund, welcher aber einen ausgeprägten Beschützerinstinkt besitzt. Sein "Dickkopf" ist arttypisch für diese Rasse.
Berühmt wurden die Bernhardiner durch ihren unfehlbaren Ortssinn, die gute Nase sowie durch ihre Wetterfühligkeit, Ausdauer und Wetterfestigkeit.
Die Rasse ist stark von Hüftgelenksdysplasie betroffen. Daneben ist eine familiäre Häufung von Osteosarkom (Knochenkrebs) beschrieben [1]. Daneben leidet diese Rasse wie viele große Hunde verstärkt an Magendrehung.
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Kurzhaar-Bernhardiner mit Schnapsfässchen
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FCI - Standard Nr.61 |
Patronat |
Schweiz |
Klassifikation FCI |
- Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer - Molossoide - Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
- Sektion 2: Molossoide
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Rassenamen |
St. Bernhardshund (Bernhardiner) |
Variante |
kurzhaarig, langhaarig |
Größe |
Rüden min 77cm, max 91cm Hündinnen min. 65 cm, max. 79cm |
Liste der Hunderassen |